Krautacker und Lehrgarten des GBV Eglfing

 

Der Krautacker:

Der erste Krautacker 1993

 

1993 entstand die Idee, am Ortsrand eine landwirtschaftliche Fläche zu pachten, um dort Gemüse anzubauen. Die Familie Gärtner verpachtete uns für 10 Jahre ein geeignetes Grundstück am östlichen Ortsrand von Obereglfing über eine Fläche von etwa 2000 qm.

Die benötigte Infrastruktur stellte der Verein bereit. Wir bauten eine Gerätehütte und stellten einen Wasserbehälter mit 4000 l auf. Als wichtigste Maschine kauften wir eine historisch beeindruckende Motorfräse Bj. 1956 mit 12 PS. Allerdings hatten wir keinen Stromanschluss und keine Trinkwasserversorgung.

Zur Vorbereitung des Gemüseanbaus pflügten wir die Fläche auf und bauten Kartoffeln an. 60 Zentner betrug die Ernte. Danach beteiligten sich etwa 10 Familien und bearbeiteten unterschiedlich große Teilstücke. Eine Bedingung galt von Anfang an: es musste biologisch gewirtschaftet werden.

Das Geld für die Anschaffungen erwirtschafteten wir mit Baum- und Heckenpflanzungen. Eine dieser Hecken, die „Gärtnerhecke“, sollte unseren zweiten Krautacker vor dem kalten Ostwind schützen.

 

Der Lehrgarten:

Lehrgarten und Krautacker ab 2003

 

Nach 10 Jahren, 2003, wurde der Pachtvertrag nicht verlängert. Inzwischen hatte die Gemeinde Flächen für das Neubaugebiet „Moosbrunnen“ angekauft und stellte uns 2000 qm zur Verfügung. Wir verlegten als den Krautacker auf den heutigen Standort, wollten ihn aber um einen „Lehrgarten“ erweitern. So entstanden neben den Gemüseflächen Einrichtungen, die heute notwendig sind, um als „Naturgarten“ anerkannt zu werden: Trockenmauer, Hecke, Regenwassersammler, Insektenwand, Kräuterschnecke, Teich, Kräutergarten, Totholz, Beerensträucher, Obstbäume.

Die Gerätehütte wurde erweitert und der Umgriff mit einer weiteren Hecke eingepflanzt. 4 Kubikmeter Regenwasser werden gesammelt und einem Brunnen in der Mitte des Gemüseackers zugeleitet. Zusätzlich gibt es Trinkwasser- und Stromanschluss. Neuerdings ist eine Totholzanlage entstanden, die vielen Insekten eine Brutstätte bietet. Eine Eichen-Baumscheibe dient mit ihren 171 Jahresringen als Zeitzeuge für die Geschichte im Großen und im Lokalen. Ein Brot-Backofen hilft der Kindergruppe, aber auch erwachsenen Mitgliedern, nicht nur Brot zu backen, sondern auch Gemüse schmackhaft zuzubereiten.

 

Die Gegenwart: 2021 bauen 11 Familien auf dem Krautacker in unterschiedlichem Umfang Gemüse an. Dazu steht der Kindergruppe eine Gemeinschaftsfläche für erlebnispädagogische Aktionen zur Verfügung.

Der Lehrgarten ist für Besucher frei zugänglich und in seinen Stationen beschildert. Er möchte Anregungen geben für die Anlage von Naturgärten. Er stellt aber schon seit vielen Jahren ein wertvolles innerörtliches Biotop dar, das eine erstaunliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen aufweist. Die Bedingungen für das Zertifikat „Naturgarten“ erfüllte er von Anfang an. Immer wieder besuchen ihn auch Expertengruppen.

 

Regeln für die Bewirtschaftung

  • Der am jetzigen Standort seit 2003 bestehende „Krautacker“ ist Lehrgarten und Gemüseacker in einem

  • Unser „Krautacker“ ist als „Naturgarten“ zertifiziert und zu einem vielgestaltigen Biotop gereift. Die Regeln eines „Naturgartens“ sind zu beachten

  • Der Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen ist Teil des Lehrgartens und dient damit Besuchern als Anschauung und Lehrbeispiel

  • Wer eine Parzelle „untergepachtet“ hat, verpflichtet sich, naturschonend und nachhaltig zu wirtschaften. Also kein chemischer Pflanzenschutz, keine Gentechnik, kein Kunstdünger, keine Monokultur

  • Die Außenränder der Gemüsefläche sind als Blumenstreifen zu bepflanzen. Die Wege sind zu Beginn der Saison zu jäten und mit Hackschnitzeln aufzufüllen. Jeder ist für den östlich seines Beetes gelegenen Weg zuständig

  • An der Pflege des Krautackers beteiligen sich darüber hinaus alle im Rahmen eines Pflegetags oder durch Übernahme von Einzelaufgaben

  • Der Gartenbauverein stellt Strom und Wasser zur Verfügung. Gartengeräte (Schubkarren, Gießkannen und Handgeräte) und Maschinen ( Häcksler, Motorfräse, Humus-Rollsieb) können ausgeliehen werden

  • Die jährliche Pacht richtet sich nach der jeweils bewirtschafteten Teilfläche wird im Nachhinein errechnet. Sie ist auf das Konto des Gartenbauvereins zu überweisen.

  • Im Vorstand des Gartenbauvereins gibt es einen „Beauftragten für den Krautacker“. Er ist der erste Ansprechpartner für Sachfragen. Er koordiniert die Einteilung der Unterpachtflächen

  • Als Gießwasser dient Regenwasser, das aus dem mittig postierten Brunnen geschöpft werden kann

  • Jätmaterial wird auf der Kompostanlage deponiert. Dort kann Komposterde (Rollsieb verwenden!) entnommen werden

  • Gut verrotteter Rindermist und Holzhackschnitzel werden zur Verfügung gestellt und liegen ebenfalls in der Kompostdeponie

 

Kontaktadressen:

  • Kontoverbindung Gartenbauverein Eglfing: IBAN DE59 7039 0000 0003 3186 30

  • 1. Vorsitzende : Barbara Luidl, email: barbara.luidl@eglfing.de.,

mobil 0176 434 29 134

Tel. 08802 907011

 

15.03.2021